EGI
EGI ist ein Netzwerk von Anbietern von Rechen- und Speicherressourcen, die das gemeinsame Ziel verfolgen, Services für Advanced Computing und Data Analytics für Forschung und Innovation bereitzustellen.
Diese Services sind auf verschiedene Interessensgruppen zugeschnitten und umfassen Large-Scale Computing, Datenanalyse und Tools für föderiertes Datenmanagement. Das Ziel von EGI ist es, den digitalen europäischen Forschungsraum zu unterstützen und Zusammenarbeit, Datenaustausch sowie wissenschaftliche Entdeckungen zu fördern. Die EGI-Services können auch die österreichische Forschung unterstützen und die Integration österreichischer digitaler Services in ein europäisches, rechenintensives Ökosystem erleichtern.
Über EGI
Das EGI-Netzwerk wird von der EGI Foundation, einer Organisation mit Sitz in Amsterdam, koordiniert. Die Foundation bietet ein Service-Netzwerk und eine Management-Plattform, die es den Rechenzentren ermöglicht, ihre Services durch die Anbindung an einen gemeinsamen Hub zu harmonisieren und zu integrieren. Darüber hinaus arbeitet sie mit internationalen Forschungsgemeinschaften zusammen, die diese Services nutzen, um deren Anforderungen an Rechenleistung für die Forschung zu verstehen und zu erfüllen.
Die Mission von EGI wird durch die Koordinierung und Bereitstellung einer internationalen föderierten Infrastruktur vorangetrieben, die Service-Provider aus dem öffentlichen und privaten Sektor in Europa zusammenbringt, um digitale Dienste für rechen- und datenintensive Forschung und Innovation zu entwickeln, zu integrieren und bereitzustellen. Als offene Initiative mit globaler Ausrichtung verbindet das EGI-Netzwerk entsprechend den Kooperationsbedürfnissen der teilnehmenden Forschungsgemeinschaften auch Service-Provider außerhalb Europas.
Die EGI-Mitgliedschaft folgt einem hierarchischen System, das es nationalen Konsortien, EIROs, ERICs und anderen juristischen Personen ermöglicht, direkt an EGI teilzunehmen. Der ACONET Verein ist das österreichische Mitglied im EGI-Netzwerk und vertritt ein nationales Konsortium von derzeit sieben Einrichtungen: BOKU University, EODC Earth Observation Data Centre for Water Resources Monitoring GmbH, GeoSphere Austria, TU Wien, Universität Graz, Universität Innsbruck und Universität Wien.
Der ACONET Verein ist bestrebt, dieses nationale Konsortium durch die Einbeziehung weiterer Partner und die Erweiterung des thematischen Schwerpunkts der österreichischen EGI-Mitgliedschaft zu vergrößern. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an den nationalen Ansprechpartner von EGI, Matthias Schramm.
Zugang zu EGI-Services
EGI bietet Rechen- und Datenservices für einzelne Forscher*innen, Forschungsgemeinschaften und nationale/internationale Projekte. Darüber hinaus bietet EGI Services für Forschungsinfrastrukturen, um Nutzer*innen eigene Rechenanlagen zur Verfügung zu stellen. Es wurden mehrere Zugangsmöglichkeiten eingerichtet:
- Geförderter Zugang (finanziert durch die Europäische Kommission und nationale Förderagenturen / keine Kosten für Nutzer*innen): Für kleinere Nutzergruppen oder komplexe Anwendungsfälle mit hohem Ressourcenbedarf und dedizierter Service-Anpassung bietet EGI seine Dienste über den "EGI Access Call" an.
- Geförderter Zugang (finanziert durch Sachleistungen der Mitglieder des österreichischen EGI-Konsortiums / keine weiteren Kosten): Einzelnen Nutzer*innen oder kleinen Nutzergruppen wird der Zugang auf der Grundlage von Richtlinien gewährt, die von den EGI-Ressourcenanbietern oder der EGI Foundation festgelegt wurden. Diese Richtlinien gelten in der Regel für Ressourcen, die "kostenlos am Ort der Nutzung" angeboten werden, um ein bestimmtes nationales oder EU-weites Ziel zu erreichen. Beispielsweise kann ein Land Ressourcen kostenlos am Ort der Nutzung anbieten, um nationale Forscher*innen zu unterstützen, die an internationalen Kooperationen beteiligt sind. Um Zugang zu EGI-Services über diese Richtlinie zu beantragen, wenden Sie sich bitte an den nationalen Ansprechpartner von EGI.
- Kostenpflichtiger Zugang (Kosten werden den Nutzer*innen verrechnet): Nutzer*innen können eine Gebühr für den Zugang zu EGI-Services aushandeln - entweder direkt mit den EGI-Ressourcenanbietern oder indirekt mit der EGI Foundation. Eine erste Kontaktaufnahme kann über den nationalen Ansprechpartner von EGI erfolgen.
Gesamtbeitrag von EGI zur internationalen Forschung
Das EGI-Netzwerk verbindet e-Infrastrukturprovider von nationalen und gemeinschaftlichen Initiativen und bildet eine der größten verteilten Recheninfrastrukturen für Forscher*innen weltweit, indem es etwa 1.243.400 Rechenkerne und über 1,4 Exabyte Speicherplatz aus hunderten Rechenzentren integriert.
Im Jahr 2024 wurde das EGI-Netzwerk von rund 116.000 Nutzer*innen verwendet. Diese verbrauchten 7,4 Milliarden HTC-CPU-Stunden und 62,7 Millionen Cloud-CPU-Stunden, führten über 402 Millionen Rechenjobs durch und veröffentlichten über 2.560 Open-Access-Publikationen. Darüber hinaus arbeitete EGI im Jahr 2024 mit insgesamt 249 wissenschaftlichen Gemeinschaften, 11 KMU und Business Pilots sowie 25 ESFRI-Partnern/Nutzern zusammen.
Der Beitrag von EGI zur österreichischen Exzellenz in der Wissenschaft
EGI verbindet weltweit hunderte Rechenzentren von teilnehmenden Ländern, Organisationen und kooperierenden e-Infrastrukturen. Diese föderierte Infrastruktur unterstützt daten- und rechenintensive Forschung in ganz Europa und weltweit.
Forschungsinfrastrukturen und multinationale Forschungskooperationen sind die größten Nutzer der EGI-Services, die wichtigsten Mitwirkenden an thematischen Portalen und betreiben Community-spezifische Rechen-, Speicher- und Datensysteme auf der Basis der Kapazitäten des EGI-Netzwerks.
776 Forscher*innen aus österreichischen Institutionen haben im Jahr 2024 die EGI-Services genutzt. Sie beteiligten sich an sieben Forschungsinfrastrukturen, die durch das EGI-Netzwerk ermöglicht wurden. Im Jahr 2024 veröffentlichten diese Forschungsinfrastrukturen mit österreichischer Beteiligung rund 1.240 begutachtete wissenschaftliche Publikationen:
Forschungsinfrastruktur | Österreichische Partner | # wiss. Publikationen im Jahr 2024 |
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ALICE (Hochenergiephysik) |
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47 |
ATLAS (Hochenergiephysik) |
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126 |
CMS (Hochenergiephysik) |
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109 |
CTA (Astronomie) |
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0 |
CLARIN (Linguistik) |
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13 |
EMPHASIS (Landwirtschaft) |
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0 |
WeNMR (Strukturbiologie) |
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939 |