net:art coordination center
Das net:art coordination center ist eine international agierende Plattform mit dem Ziel, Menschen zusammenzubringen, die im Bereich interaktiver netzbasierter Kunst tätig sind. Gemeinsam wollen wir Produktionsumgebungen entwickeln, die maximalen Raum für kreativen Austausch bieten.
Wir verstehen das Medium Internet nicht nur als Transportmittel, sondern als erweiterte Bühne, die physische und digitale Räume verbindet. Exzellente Hochleistungsdatennetze und Low-Latency-Technologien ermöglichen es Performer*innen, live und in Echtzeit audiovisuell zu interagieren.
Genau diese Netzwerkinfrastrukturen, Software- und Hardwarelösungen werden von National Research and Education Networks (NRENs) angeboten. Daher hat ACOnet im Jahr 2018 das net:art coordination center ins Leben gerufen.
Wenn Träume wahr werden
In internationalen Kooperationsprojekten arbeiten Entwickler*innen in NREN-Labs gemeinsam mit Musiker*innen an der ständigen Verbesserung der AV-Features von
Low-Latency-Technologien. Diese verlangen präzisere Spezifikationen zur Minimierung von Latenzen als herkömmliche interaktive AV-Sprachtools: Wenn Musiker*innen und Performer*innen telematisch interagieren, zählt jede Millisekunde.
Mit unserer Veranstaltungsserie near in the distance 1-3 haben wir diese Technologien gemeinsam mit exzellenten künstlerisch-technischen Teams erprobt und drei international vielbeachtete Shows verwirklicht.
Die Umsetzung weiterer Konzepte ist in Arbeit. Wir werden weiter von der Bedeutung von Protokollen, Switches, Traceroutes und relevanten technischen Eckdaten sprechen. Denn je stabiler diese Umgebungen sind, desto mehr Zeit haben künstlerisch-technische Produzent*innen, sich auf neue kompositorische, performative und literarische Narrative einzulassen, um zeitgenössischen Content für hybride Kunstwelten und ein begeisterungsfähiges Publikum zu erschließen.
Bewusstsein schaffen
Einer der Menschen, die das kreative, produktive und verbindende Potenzial des World Wide Web (aber auch die Gefahr seiner Vereinnahmung aus Profitgier) wohl am besten verstanden haben, war der amerikanische Internetaktivist Aaron Swartz.
2023 haben wir ihm unser Jahresprojekt aaron's law gewidmet und gemeinsam mit unseren Partner*innen großartige Projekte in Theatern, einem Schloss, einem Stadtmuseum, im öffentlichen Raum und beim Ars Electronica Festival umgesetzt. In Workshops, Symposien, Ausstellungen und Podcasts hat sich diese Projektreihe mit analoger und digitaler Kunstproduktion von den 1980er Jahren bis zur Gegenwart beschäftigt und gesellschaftspolitische Prozesse im Kontext Internet - wie beispielsweise Zugang zu Wissen - kritisch hinterfragt.
Einen ausführlichen Rückblick bietet der Artikel "aaron's law: Wir haben Geschichten erzählt" im ACOnet Jahresbericht 2023.